Mit der Ausstellung PARADIES NAK NAK , die im Rahmen des Sommeblutfestifals 2016, dem Festival für Multipolarkultur, lief, hat das Kunstlabor NAK NAK erstmals seinen künstlerischen Kosmos für ein größeres Publikum geöffnet. In der Ankündigung des Programmheftes stand, am Ende einer ungewohnten Version der Paradiesgeschichte, geschrieben, die Ausstellung drehe sich um die Schöpfung, die Liebe und das Nichts .
Beim Betreten d
er Räume des Tastatuts in Kalk begegneten einem dann zuerst einmal eine Reihe freier Malereien und Zeichnungen, die die unterschiedlichen Bildsprachen und Weltaneignungsweisen der NAK NAK KünstlerInnen zeigten und wie eine unbefangene, lustvolle Entstehungsgeschichte der Kunst selbst wirkten. Ihnen gegenüber gestellt waren eine Reihe von Handlungsobjekten: Mal- und Schöpfungswerkzeuge, Handschmeichler, Handstreichler und Ärgerstäbe, die der Interaktion und unterschiedlichen paradiesischen Handlungen dienlich sein sollten. Für sich genommen erschienen diese Handlungsobjekte trotz allem ganz zweckfrei, denn ihre Formen und Auswüchse folgen keiner Funktion, sondern machen den Eindruck zu wachsen wie sie wollen, mal nach der Sonne, mal nach dem Wind und mal nach der Lust der Künstlerin.
Betrat man den hinteren, verdunkelten Raum stand man vor einem großen, von weißen Schlingarmen und wurstigen Wurzelwerk überwucherten, Bildschirm – der PARADIES-MASCHINE. Ihr längster Arm führte bis zum Wasserhahn der in der Ecke stehenden Spüle und war mit ihm verbunden.
Auf dem Bildschirm lief ein bunter, lebendiger Reigen: malerische Aktion und Performance, kostümiertes Spiel und Tanz, Poesie und Sprache ; und über allem schwebend eine musikalische Klangimprovisation. Man erkannte die Handlungsobjekte aus dem ersten Raum wieder. Hier im Film dienten die einen, mal als Werkzeuge zur malerischen Welterschaffung, mal als Tanzstäbe in der PARADIES-REVUE ; und die anderen zum Ärgern Adams und Evas oder gleich zum Rauswurf aus dem Paradies. Einige der Malereien, die vorne im Raum hingen tauchten als Kulissen wieder auf und erschienen in neuer Dimension. Der Film erzählt die Geschichte vom Paradies als sinnliches Gesamtkunstwerk: Adam und Eva werden bemalt, die Maler wiederrum bemalen sich selbst. Farbe überflutet zuerst nur die schöpfenden Hände und dann das ganze Bild. Aus Fingern wachsen Pinsel und alle sind Schöpfer und Geschöpfte zugleich. Bei alldem wird getanzt, als gäbe es nur den Augenblick und niemals Probleme.
“ ISST MAN VOM APFEL, SCHMEISST DICH GOTT AUF DIE ANDERE SEITE. JEDER MENSCH HAT EINE ANDERE SEITE. DIE ANDERE SEITE IST WEICH. „